Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief, von Helmut Dietl / Patrick Süskind
Verlag: Diogenes
ISBN 3 257 22954 2
19.90DM / 145.-öS / 19.90sFr
Das (Dreh-)Buch zum Film. Und mehr. Der erste Teil entspricht dem Film, enthält aber einige Passagen, die dem Cutter zum Opfer gefallen sind. Die Geschichte wurde als Drehbuch geschrieben, es gibt somit keinen Roman, der als Vorlage diente und u.U. mehr oder etwas anderes erzählt. Davon handelt auch der zweite Teil, der von Patrick Süskind geschrieben wurde, nämlich vom Drehbuch schreiben. Es ist sehr interessant zu erfahren, wie so ein Drehbuch zustande kommt (bzw. kommen kann), besonders wenn eben diese Beschreibung von diesem Autor stammt. Im dritten Teil wird ein Gespräch zwischen Hellmuth Karasek (verantwortlich für die Gedichte im Film) und dem Produzenten und Co-Autor Helmut Dietl.
Wer den Film gesehen hat, sollte das Buch nicht versäumen. Wer den Film nicht kennt, sollte dies schnellstens ändern. Für Rossini-Fans liefert besonders Patrick Süskinds Essay über das Drehbuch schreiben sehr interessante Hintergründe und Denkanstöße. Die Bilder aus dem Film, die die Buchmitte zieren, lassen so manche Erinnerung wieder wach werden.
Wenn ich den Film nicht vorher gesehen hätte, dann wäre ich wohl kaum in der Lage mir so eine Stimmung vorzustellen, wie sie im Buch beschrieben wird.
Der Film ist ausgezeichnet, das Buch ist gut. Lediglich der dritte Teil (Hellmuth Karasek vs. Helmut Dietl) klingt etwas nach gegenseitiger Selbstbeweihräucherung.